Im vergangenen Jahr erhielt Tim Lochner (AfD-Kandidat) die meisten Stimmen im zweiten Wahlgang und wurde so zum neuen Oberbürgermeister der Stadt. Bereits vor seinem Eintritt in die AfD-Stadtratsfraktion fiel das ehemalige CDU-Mitglied immer wieder mit rechter Rhetorik auf. So veröffentlichte er Falschmeldungen zu einem angeblichen Übergriff von Asylsuchenden auf dem Pirnaer Sonnenstein und polterte gegen das Hissen der Regenbogenfahne.
So war schnell nachvollziehbar, dass Tim Lochner kein Oberbürgermeister sein kann, der für einen Zusammenhalt in der Gesellschaft steht, im Gegenteil. Dementsprechend groß war auch die Skepsis nach der Wahl, die Lochner selbst mit der Ankündigung einer Loyalitätsprüfung unter den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung weiter beflügelte. Auch seine Aussage, er habe „…mit diesem Staat, mit dieser Regierung, den Medien (…) abgeschlossen. Für immer, das schwöre ich Euch!“ weckt weitere berechtigte Sorgen.
So wurden die letzten öffentlichen Termine Lochners auch immer mit Gegenprotest begleitet. Auch am 25. März 2024, auf den er seinen offizielle Vereidigung verlegen lassen hatte. Während dieser „Zeremonie“ verliesen mehrere Anwesende den Saal, nach dem ein Teil der Stadtratsabgeordneten bereits kritische Fragen an den neuen OB gestellt hatten.
Am 26. März fand dann auf dem Pirnaer Marktplatz eine große Kundgebung statt, zu der „SOE gegen Rechts!“ eingeladen hatte. Wieder waren rund 1.000 Menschen zusammengekommen und hörten neben Reden auch verschiedene Musik-Beiträge. Der Markt war bunt und gut gefüllt und die Teilnehmenden sendete ein Zeichen, dass ein AfD-Oberbürgermeister auch im sächsisch-ländlichen Raum nicht unwidersprochen bleibt.
Danke an alle Unterstützer*innen des Tages! Mehr im Beitrag von Pirna TV , Foto von SOE gegen Rechts!