Erinnerung an Rudolf Hajny

30. Oktober 2024

Schon vor einigen Monaten starb mit Rudolf Hajny ein weiterer Historiker, der sich ausführlich und engagiert mit der regionalen Geschichte während des Nationalsozialismus auseinandersetzte.

Rudolf Hajny wurde 1932 geboren, lebte in Lohmen und schrieb unter anderem für die Sächsische Zeitung. Mit anderen bekannten Historikern, wie Hugo Jensch und Boris Böhm, erarbeitete er die Publikation „Unsere Heimat unterm Hakenkreuz“ (2003), deren Herausgeberin unsere Vereinigung war. Auf über 350 Seiten dokumentierten die Autoren Ereignisse und Biografien und schafften damit ein wichtiges Werk für die Lokalgeschichte. Im Kapitel „Eine verlorene Jugend unterm Hakenkreuz“ gab Rudolf Hajny einen Überblick über die Gleichschaltung der Jugendbewegung, die Angriffe auf ihre Orte und massive Indoktrination.

Die ursprünglich bis für den Jahrgang 1928 geltende Wehrpflicht, wurde im März 1945 sogar auf die männlichen Angehörigen des Jahrgangs 1929 ausgedehnt. Damit wurden bereits 16-Jährige zum „Kanonenfutter“, in einem bereits verlorenen Krieg. Das NS-Regime mordete weiter. Von den 175.000 vermissten Volkssturmangehörigen gelten die meisten als gefallen.

Wir danken Rudolf Hajny für seine zahlreichen Veröffentlichungen und der damit verbundenen Dokumentation und Erinnerung, die noch heute wichtiger Bestandteil unserer Arbeit sind. Ohne seine Arbeit wären viele Dinge unwiederbringlich in Vergessenheit geraten.

Rudolf Hajny verstarb am 22. Juli 2024 im Alter von 92 Jahren. Wir drücken allen Angehörigen und Bekannten unser herzliches Beileid aus und wünschen ihnen viel Kraft und positive Erinnerungen.